Mitternachtscollage

In meinen Händen ein silbernes Netz

In meinen Ohren der Klang eines Pianos – steigend, fallend, entschwindend, dann eine Geige wie ein Echo eines Traums oder eine Erinnerung an Staubpartikel, die in der Sonne wie Sterne funkeln, während sie zum Himmel aufsteigen.

In meinen Gedanken Worte aus dem Gedicht einer Freundin:

wo es wohl
hinführen würde
das leben

wenn man
es liesse

Noch ein Schluck kalten Wassers, die Nacht wartet mit ihren Träumen.


Elisa

Gedichtzitat: Andrea Maria Keller, Mäanderland. Gedichte 1999-1012, Edition Howeg, Zürich 2013
Musik: Sean Grünböck, P.S.: An Alba
Silbernetz: Elisalon nach Anleitung “Snow Queen Shawl”  von Wendy Harbaugh Sunshine’s Creations

Der Löwe mit dem Menschengesicht

Heute früh beim Durchstöbern alter Fotos, wobei mir Noah sehr behiflich war, entdeckte ich in einem alten Notizblock mit Notizen zu meiner Diplomarbeit diese Kurzgeschichte. Ich erinnerte mich, dass mir während meiner Recherchen zum Thema “Paradieslandschaft im frühen 17. Jahrhundert” immer wieder aufgefallen war, wie menschlich die Gesichtszüge mancher Tiere in diesen Landschaften aussahen, vor allem die Löwen schienen besonders menschliche Augen zu haben. Diese Entdeckung regte mich schließlich zu dieser Erzählung eines alten, gefangenen Löwen an. Vom Stil her hatte ich wohl Märchen von Oscar Wilde in Erinnerung.

Der Löwe mit dem Menschengesicht

Der Löwe mit dem Menschengesicht ging Stunde um Stunde im Kreis. Er zog seine Bahnen im Käfig wie ein Planet um einen Stern, ohne Ziel scheinbar konstant bis in alle Ewigkeit, immer wieder am Ausgangspunkt seiner Reise ankommend. Hin und wieder hob er den Kopf, blickte verächtlich und widerwillig auf die glotzende Menge, die auf sein Brüllen wartete – und ab und zu, wenn es ihm am effektvollsten schien, öffnete er sein großes Maul mit den noch immer sehr scharfen Zähnen und ließ das gaffende Volk seine durchdringende, tiefe Stimme hören, deren Klang sie beeindruckte, deren Sprache sie aber nicht verstanden.

Die komplette Geschichte kannst du hier herunterladen: Der Löwe mit dem Menschengesicht

Sie ist vielleicht ein wenig traurig ausgefallen, ich wünsche euch aber trotzdem viel Spass beim Lesen!

Eure Elisa

Das Gummibärchen-Märchen

Folgendes Märchen entstand vor langer Zeit in einer schwülen Sommernacht auf der Jesuitenwiese im Prater. Ich hatte das Bild eines liebeskranken, suiziden Gummibärchens vor Augen. Gestern habe ich die Geschichte endlich geschrieben – während einer der kurzen Schlafphasen Noahs. Vermutlich hat mich die Schwüle an die Geschichte erinnert –  das und mein Heißhunger auf Süßes. Beim Schreiben hatte ich eine Art Hans-Christian-Andersen-Märchen vor Augen, meine Schwester meint, es fühle sich mehr nach Roald Dahl an.

Na ja, viel Spass beim Lesen!

Das Gummibärchen-Märchen

Ein kleines, rotes Gummibärchen saß seufzend am Rand einer dampfenden, heißen Suppenschüssel und blickte auf die tief unter ihm schwimmenden Fettaugen. So weit hatte ihn die Liebe gebracht! Er blickte hinunter, seufzte noch einmal und drehte den Kopf über seine Schulter, blickte auf die andere Seite der Küche, wo eine Kommode stand. Dort, in der zweiten Schublade von oben, war sein Zuhause gewesen. Dort lebte auch sie, die ihn verschmäht hatte. Sie, die ihre Jungfräulichkeit für jemand Besseren mit besseren Aussichten aufheben wollte.

„Das Gummibärchen-Märchen“ weiterlesen

Kreuzung – eine Kurzgeschichte

Anläßlich des Salonpicknicks wollte Claudia Brenner diese Geschichte präsentieren. Sie setzte schon zum Lesen an, da machten ihr drei kleine Racker einen Strich durch die Rechnung. Doch hier findest Du ihre Geschichte als Pdf zum Download und schmökern für daheim – sie erzählt in poetischen Bildern eine Lebensgeschichte.

Es war eine süße Stimme, so sage ich dir, er vernahm sie und es wurde Gold. Und doch, ist nichts geschehen, außer, dass er nun etwas wusste, etwas, das alles veränderte. Es ist eine Geschichte, die in einer Stadt begann, an einem lauen Tag im November, die Sonne stand schon sehr hoch und morgens schlichen dichte Nebelschwaden durch die Wälder und ließen hie und dort seidige Tropfen zurück. An einem dieser Tage, wurde sich Jonathan bewusst, dass er vor einer wichtigen Kreuzung in seinem Leben stand, und er hatte Angst, denn ob rechts, links oder geradeaus, er hatte keine Ahnung, wie der Weg nach dieser Kreuzung weiterführte.

Die komplette Erzählung findest Du hier: Kreuzung

Viel Spass beim Lesen!

Onyx und Sand

Diese Kurzgeschichte stammt aus der Sammlung “Begegnungen”, eine Reihe von Erzählungen, an der ich gerade arbeite, zu der auch die Geschichte “Ismael – Morgen eines Fauns” gehört. Worum es geht? Um eine kleine Szene am Strand.

Onyx und Sand

Viel Spaß beim Lesen,

Elisa